Staatstheater Mainz


Premiere: 4.12.1999 | Musical

West Side Story

Leonard Bernstein/Stephen Sondheim/Arhur Laurents

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Musikalische Leitung: Patrick Chestnut
Choreographie: Ricarda Regina Ludigkeit
Bühnenbild: Werner Hutterli
Kostüme: Dorothee Schmid

Cast

Katja Reichert, Sascha Oskar Weis, Heike Schoch, Detlef Leistenschneider, Harald Kratochwil, Caroline Frank, Markus Simader, Maciej Salomon, Simon Eichenberger, Ernst Gabriel Vokurek, Karola Niederhuber, Tanja Meyer, Rolf Kadgin, Andreas Mach u. a.






Pressestimmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„(...)Blendende Scheinwerfer statt schönen Scheins: Regisseur Stefan Huber sorgte mit seiner aktualisierenden Inszenierung von Leonard Bernsteins „West Side Story“ in der Mainzer Ausweichspielstätte Phönixhalle für Irritationen, ohne jedoch das musikalische Pathos der Songs rund um „Maria“ gänzlich zu brechen. Der Spielraum für eigene Ideen ist bei dem 1957 uraufgeführten Broadway-Musicel wegen der vielen vorgegebenen Tanznummern ohnehin sehr begrenzt. Er war für Huber aber gross genug, um so etwas wie Realität zumindest als gewissermassen kalten Hauch in das Theater hereinwehen zu lassen: Am Ende öffneten sich die Bühnentore wieder ins Freie, von wo das überraschend mitreissend singende, spielende und tanzende Mainzer Ensemble auch gekommen war, und ein kalter Luftzug ging durch das ehemalige Panzerwerk.(...) Aber auch um zu sagen, dass Theater immer ein treffliches Blendwerk ist, mit dem sich gesellschaftliche Probleme, ästhetisch aufgearbeitet, behaglich abfeiern lassen, schien es von da draussen grell ins Publikum hinein. Das ist gewiss seit Brecht kein neuer Einfall, aber ein gangbarer Weg auf der von Huber beschrittenen Gratwanderung zwischen der Aktualisierung und Bernsteins musikalischem Spiel mit eingängigen Melodien.(...) Zwischen den Publikumsausleuchtungen jedoch inszenierte Huber mit seinem Bühnenbildner Werner Hutterli ein Spiel der Reduktion.(...) Und es war fast gar nicht kitschig, dass Huber das resignative „There is no place for us“, statt es von Maria und ihrem geliebten Tony als Beschwörung ihrer Liebe singen zu lassen, als opernhaftes Tableau auf alle Akteure verteilte und sie als vorgezogenen Schlusschor an der Rampe aufreihte.(...)“

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Mainzer Rhein Zeitung

„(...) Regisseur Stefan Huber hat die Phönixhalle aufgerissen. (...) Diese Staatstheater-Inszenierung (...) holt die Strasse auf die Bühne. (...) Die Bandenmitglieder sind jung. Das BallettMainz und einige Gäste verkörpern Gruppenverhalten in grosser Deutlichkeit, dennoch bleibt Raum, Charaktere zu zeichnen. (...) Das Ensemble tanzt mit einer Eindringlichkeit, dass Worte beinahe unnötig werden.(...) Es gibt einige lustige Momente. Showelemente bestimmen die Ensemble-Szenen, wo sich Tanz, Gesang, Spiel zu einem einzigen strahlenden Bild zusammenfinden, das mitreisst – zumal bei diesen Melodien. Dennoch liegt dieser Inszenierung nichts an reiner Unterhaltung und noch weniger an Musical-Glamour. Sehr behutsam baut sie die Geschichte auf. (...) Die Balkon-Szene ist nah an Shakespeare, fast eine Parodie und geprägt von Distanz. (...) Nach der Pause nimmt es einem fast den Atem. (...) ‘Ich habe gelacht und geweint‘, sagte Leonard Bernstein nach der Uraufführung seines Meisterwerkes. Lachen und weinen konnte man jetzt auch in Mainz. Zur Premiere gab es Standing Ovations für alle.“