Theater Dortmund


Premiere: 21.10.2012 | Musical

Funny Girl

Isobel Lennart/Jule Styne/Bob Merril

Stückinfo

Schon als junges Mädchen wusste Fanny Brice, dass sie auf die Bühne gehšrte. Das Kind jüdisch-ungarischer Einwanderer erfüllte sich den amerikanischen Traum, indem es voller Ehrgeiz und mit viel komischem Talent zunächst die New Yorker Vorstadtbühnen eroberte, um schliesslich der Star der Ziegfeld-Follies zu werden, jener legendären Broadway-Revuen von Florence Ziegfeld jr., die mit ihren prächtigen Ausstattungen und der Erfindung der Chorus Line zum Inbegriff der Broadway-Shows in den Goldenen 20er Jahren wurden. Während sich Fannys Karriere plangemäss entwickelte, wurde sie im Privatleben vom Pech verfolgt: Drei Ehen sollten im Laufe ihres Lebens scheitern. Doch Fanny Brice fiel immer wieder auf die Füsse und schšpfte Kraft aus der Liebe zu ihren beiden Kindern, die sie mit ihrem zweiten Ehemann, dem eleganten Spieler und charmanten Betrüger Nick Arnstein hatte. Nach ihrem Tod 1951 kam der Produzent Ray Stark auf die Idee, das tragikomische Leben seiner Schwiegermutter als Musical auf die Bühne zu bringen: Ein schillernder, exzentrischer Star des amerikanischen Showbusiness, der seine Liebe zu dem kultivierten Playboy Nick ständig vor sich und der Welt rechtfertigen musste. Als Komponist für das ehrgeizige Projekt konnte Jule Styne gewonnen werden, der sich bereits mit Gypsy oder Blondinen bevorzugt einen Namen am Broadway gemacht hatte. Die Uraufführung von Funny Girl 1964 in New York war eine Sensation. In der Titelrolle debütierte die erst 21-jährige Barbra Streisand, die damit über Nacht berühmt wurde und die Rolle der Fanny Brice auch in der legendären Verfilmung, mit Omar Sharif als Nick Arnstein, interpretierte. Das Musical Funny Girl ist inzwischen zu einem Klassiker des Repertoires avanciert, dessen Songs, etwa I«m the greatest Star, Don«t rain on my parade oder People, zu Standards geworden sind, die auch unabhängig vom Bühnenstück immer wieder neu interpretiert werden. (Text: Theater Dortmund)

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Musikalische Leitung: Jürgen Grimm/Philipp Armbruster
Choreographie: Danny Costello
Bühnenbild: Harald Thor
Kostüme: Susanne Hubrich
Lichtdesign: Ralph Jürgens
Sounddesign: Olaf Krüger
Dramaturgie: Wiebke Hetmanek

Cast

Katharine Mehrling, Bernhard Bettermann, Marc Seitz, Johanna Schoppa, Hannes Brock, Savo Pugel, Renate Höhne, Andrea Rieche, Henry Lankester, Carl Kaiser, Darius Scheliga, Vera Fischer, Brigitte Schirlinger, Hans-Werner Bramer, Maria Hiefinger, Evita Komp, Marie Roehl, Mandy-Marie Mahrenholz, Jane Reynolds, Veronique Spiteri, Sabrina Stein, Andreas Roeder, Christian Louis-James, Claus Opitz, Robert Schmelcher

Szenenfotos

Video






Pressestimmen

Maik Frömmrich, www.musicalzentrale.de

"Mit dieser Inszenierung ist Stefan Huber und der Oper Dortmund ein richtig grosser Wurf gelungen. Äusserst selten findet man an deutschen Stadttheatern Musicalinszenierungen auf so hohem Niveau. (...) Stefan Huber erzählt diese Geschichte wunderbar geradlinig. Er verzichtet auf unnötige Modernisierungen und ordnet sich der Handlung unter. Eine toll ausgearbeitete Personenregie garantiert starke, intime Momente - besonders im dramatischeren zweiten Akt reihen sich viele spannungsgeladene Augenblicke aneinander - im Kontrast zu grossen Shownummern, die das klassische Broadwaymusical mit viel Schwung wiederbeleben..."

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Marcel Konrath, germany.broadwayworld.com

"...Für viele Besucher beginnt und endet Funny Girl im Opernhaus Dortmund mit einem Schock. Es gibt keine Musik aus der Retorte, keine Compilation Versatzstücke, keine singenden Katzen und kein doppelter Boden. "Funny Girl" ist ein klassisches Broadway Musical aus einer fast schon vergessenen Epoche. Wenn zur Ouvertüre das Orchester unter der Leitung von Philipp Armbruster die ersten Töne anstimmt, die wundervolle Musik von Jule Styne ertönt und die Scheinwerfer vor dem roten Vorhang in Position fahren ist tatsächlich eine gelungene Reanimation des großen Vaudevilles und Glamours geglückt. Das was hier für gut drei Stunden geboten wird ist ein Musical auf allerhöchstem Niveau. Die Kostüme von Susanne Hubrich sind in ihrer detailversessenen Brillanz ein Fest für die Augen und gehören ebenso zu den vielen Höhepunkten der Produktion wie das hervorragende und funktionale Bühnenbild von Harald B. Thor. Die Inszenierung von Stefan Huber ist ein Kind der Liebe. Man spürt in jeder Szene, jeder Lichtgestaltung und ausgefeilter Bühnenregie, dass Huber nichts dem Zufall überlassen hat und mit dem Musical ein wahres Herzensprojekt realisieren konnte. Seine Idee das Musical zu inszenieren und auf den Spielplan deutscher Häuser endlich wieder zurückzuholen erweist sich als ebensolcher Glücksfall wie seine fulminante Hauptdarstellerin. Ich bin der grösste Star“ singt Katharine Mehrling als Fanny Brice und dieser Aussage möchte ich zu keiner Zeit widersprechen. Die Mehrling schafft das unfassbare und lässt den Mythos und mächtigen Schatten der Streisand in dem Augenblick hinter sich, als sie die Bühne betritt. Mehrling atmet die Rolle mit jeder Pore, jedem Atemzug. Sie ist unfassbar komisch, berührt dazu und verzaubert. Und dann ist da natürlich diese Stimme, dieses unglaubliche Instrument das von einer wohligen Gänsehaut zur nächsten führt. Katharine Mehrling hat ohne Zweifel die beste Musicalstimme Deutschlands. Ihre Star Performance als Fanny hat internationales Niveau und kann mühelos mit dem der Grössen des Broadways und West Ends mithalten. Sie dominiert die Bühne und man kann als Zuschauer nicht die Augen von ihr wenden. Mit jeder Note, die sie singt haucht sie den Songs von Jule Styne (Musik) und Bob Merrill (Texte) Leben ein. "His Love Makes Me Beautiful“ ist so witzig, wie "People" berührend und leidenschaftlich ist. "Don't Rain On My Parade", eine der Musicalhymnen schlechthin, wird dabei zum Ende des ersten Aktes zu einem Triumph für Mehrling. Es ist ein wahrer Hochgenuss diese wunderbare Schauspielerin und Sängerin zu erleben, was gleichzeitig für soviel unterdurchschnittliche Abende eines ungenannten holländischen Musicalkonzerns entschädigt...Der Oper Dortmund und deren Intendant Jens-Daniel Herzog ist es nicht hoch genug anzurechnen mit Funny Girl ein innovatives und selten gespieltes Musical zu präsentieren fernab einer sicheren Wahl wie "My Fair Lady", die auf jedem zweiten Spielplan dieser Republik zu finden ist. Oder wie die wunderbare Johanna Schoppa als Rose Brice treffen sagt: "Nur ein Schwamm passt überall rein". So geht Herzog mit leuchtendem Vorbild voran und belehrt jene Führungsriegen, die immer noch der Meinung sind, Musical sei eine unterentwickelte und nicht ernst zunehmende Form des Musiktheaters..."




Julia Gaß, RuhrNachrichten

"BROADWAY IN DORTMUND. Vergessen Sie Barbra Streisand als "Funny Girl". Und sehnen Sie sich nicht nach dem Broadway. Denn an dem liegt seit Sonntagabend das Dortmunder Opernhaus, und spielt, singt und tanzt Katharine Mehrling als sensationelle Titelfigur in dem Musical von Jule Styne. Ein Schauspiel-Musical ist das Werk aus dem Jahr 1964; die Geschichte der Komikerin Fanny Brice ist textlastig. Musical-Experte Stefan Huber macht in seiner Inszenierung daraus auch ein Schow-Musicel. - Mit fliegenden Wechseln zwischen 23 Szenenbildern. Irgendwo bewegt und dreht sich immer etwas in den drei kurzweiligen Stunden auf der Bühne. (...) Und es gibt Momente in dem Musical, in denen der ganze Saal die Luft anhält, weil«s so schön und anrührend ist. Bei allem Revue- und Show-Glamour hat Huber auch die Entwicklungen der Figuren herausgearbeitet. (...)"




Thorsten Wulf, www.thatsmusical.de

" (...) Auch wenn sich in "Funny Girl" alles um den Star der Show dreht, müssen auch die anderen Zutaten stimmen, um eine rundum gelungene Show auf die Beine zu stellen. Zu loben ist nicht nur die detaillierte Personenregie von Stefan Huber, sondern sind auch die Kostüme von Susanne Hubrich, von denen Katharine Mehrling allein 18 verschiedene trägt. Sie passen in die 1910er und 1920er Jahre und sind bei den Revuenummern ausladend, bunt und fantasievoll. Das Bühnenbild von Harald B. Thor unterstützt die Handlung, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Über ein Dutzend verschiebbarer Wände sowie hier und da ein Vorhang bilden immer neue Räume vom einfachen Schlafzimmer bis hin zur Showbühne. (...)"




Klaus Bunte, musicals - Das Musicalmagazin

" (... )Regisseur Stefan Huber belässt das Stück dankenswerterweise, wie es ist, erzählt "einfach" die Geschichte und bietet statt etwaiger obskurer Modernisierung eine detaillierte Personenregie. (...) "




Burkhard Sauerwald, Westfälische Rundschau

" (...) Mit Regisseur Stefan Huber konnte ein Musical-Experte gewonnen werden, der dieses Mammutprojekt souveän inszeniert und nicht nur die Hauptdarstellerin geschickt durch die wandlungsfähigen Bühnenbilder (Harald B. Thor) führt. Fazit: Sehens- und hörenswerte Unterhaltung abseits der Plasitk-Welt der schnell abgespielten und aus dem Boden gestampften Musical-Theater. (...)"




www.musicalfreunde.de

"(...) Inszenierung: Regisseur Stefan Huber hat die Vorlage würdig und ernst genommen. Und er hat sie mit einer Prise Leichtigkeit und Humor versehen. So hat man gleichzeitig das Gefühl, einen echten Broadway Klassiker, aber auch etwas schwungvoll Neues zu erleben. (...)"