Casinotheater Winterthur


Premiere: 31.08.2017 | Schauspiel

Das Abschiedsdinner

Matthieu Delaporte/Alexandre de la Patellière
Schweizerdeutsch von Viktor Giacobbo

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Bühnenbild: Heike Seidler
Kostüme: Heike Seidler

Cast

Szenenfotos

Video






Pressestimmen

Christoph Schneider, Tages Anzeiger

(...) Und was da jetzt im Casinotheater - in einer sichtbar schräg möblierten Atmosphäre von bürgerlicher Belesenheit - das Trio Krähenbühl-Schmid-Gertsch unter der Regie von Stefan Huber aus dem dramatischen Heuchelei- und Entlarvungsmaterial holen, das hat Rasanz und Amüsanz, wenn das seltene Wort erlaubt ist. Es steckt sogar Ernst im Scherz. Betonen wir also nicht zu sehr das theatralische Schwächeln dort, wo die komische Schärfe sich in einer seltsamen Sentimentalität aufweicht. Im Übrigen: Wäre man der zu Verabschiedende bei Freunden, auf die es einem nicht so ankäme - eine Flasche Chäteau Petrus zum Adieu hätte Stil.

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Lena Zumsteg, Der Landbote

(...) Die Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patelliere lebt von der Situationskomik und dem Sprachwitz, der aber nicht immer funktioniert. Das liegt nicht an der schweizerdeutschen Fassung - sie stammt von Viktor Giacobbo -, sondern viel mehr daran, dass manche Dialoge vorauszusehen sind. Die Überraschung fällt weg, die Lacher bleiben aus. Gute Schauspielerleistung Abgesehen vom Glastisch, der hin und wieder einen neuen Platz bekommt, verändert sich das Bühnenbild während der ganzen Vorstellung nicht. Vorne gibt es gemütliche Sitzmöglichkeiten, hinten ein Büchergestell, von einem Esstisch keine Spur. Das volle Büchergestellhat keine rechtwinkrechtwinkligen Ecken, die Tablare sind schräg und führen zu unterschiedlichen Endpunkten. Die Bücher darin können nicht gerade angeordnet werden. Eine Andeutung auf die verstrickten und komplizierten Momenteeiner Freundschaft? Nachdem das Stück im ersten Teil seine Längen hatte, lebt es im zweiten Teil richtig auf. Die drei Schauspieler leisten Grossartiges, sie führen lange Dialoge,zeigen auch körperlich vollenEinsatz. Die Komödie gewinnt wieder an Dynamik, als Toni versucht, die Freundschaft zu retten. Die Zuschauer sind wieder dabei, die Lacher auch. Es wird gelästert, gestritten, es menschelt. Immer wieder werden Gewohnheiten aufgenommen, die heute die Gesellschaft prägen. So etwa, dass man sich heute nicht mehr binden will und nur das macht, worauf man gerade Lust hat. Klischees finden ebenfalls ihren Platz. Sie sind ein dankbares Mittel, das Publikum abzuholen. Schliesslich erkennt sich jeder irgendwo selbst. Diese Komödie ist aus dem Leben gegriffen. Denn wer hat sich, sei es aus Zeitmangel oder aus einer Laune heraus, nicht auch schon überlegt, den Abend mit einem guten Freund der Einladung eines anderen vorzuziehen?