Prinzregententheater München


Premiere: 11.11.2022 | Musical

Twelfth Night

Kwame Kwei-Armah/Shaina Taub
Deutsche Erstaufführung

Stückinfo

Als Viola Schiffbruch erleidet und auf der Insel Illyrien strandet, muss sie davon ausgehen, dass ihr Zwillingsbruder Sebastian ertrunken ist. Sie verkleidet sich als Mann, um am Hofe des Grafen Orsino arbeiten zu können und findet dort viel mehr als nur eine Anstellung. Zwischen Verkleidung, Verwechslung, Verwirrung und Verlieben taucht immer wieder die Frage auf: Wer bin ich? Was heißt es, Frau zu sein und Mann zu spielen? Komponistin und Librettistin Shaina Taub und Dramatiker Kwame Kwei-Armah adaptieren William Shakespeares romantische Komödie in ein zeitgenössisches Musical mit grooviger Jazz- Funk-Musik, die unter die Haut geht.


Weitere Infos und Karten finden Sie auf: www.theaterakademie.de

Kreativteam

Inszenierung: Stefan Huber
Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz
Choreographie: Volker Michl
Bühnenbild: Harald Thor
Kostüme: Tanja Hofmann
Lichtdesign: Benjamin Schmidt
Sounddesign: Christian Späth
Dramaturgie: Agnes Wiener/Lea Unterseer

Cast

Roberta Monçao, Danai Simantiri, Johannes Summer, Jacky Smit, Leopold Lachnit, Salomé Ortiz, Anna Angelini, Emily Mrosek, Ömer Örgey, Mats Visser, Lorena Brugger, Juliette Lapouthe, Madleen Dederding, Alida Will, Laura Oswald, Tim Nicolai Morsbach, Raphael Binde, Ehab Eissa, Jens Emmert, Teodor Pop

Szenenfotos

Video






Pressestimmen

Tobias Hell, www.ovb-heimatzeitungen.de

Was macht einen echten Mann aus? Wie kann sich eine Frau in der Gesellschaft behaupten? Und findet man Glück tatsächlich nur in traditionellen Beziehungsmodellen? Fragen wie diese sind keineswegs eine Erfindung unserer Zeit, sondern haben bereits Shakespeare beschäftigt. Und dies selten so intensiv wie in seiner Komödie „Was ihr wollt“, die nun in einer clever komprimierten Musical-Version unter dem Originaltitel „Twelfth Night“ ihre Premiere im Prinzregententheater feierte. Gleich zu Beginn steht eines der berühmtesten Shakespeare-Zitate jenseits des „Hamlet“-Monologs. „Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt fort!“ Was quasi nach einer Vertonung schreit. Bereits in den Swinging Sixties gab es eine erste Musical-Fassung in New York, der später zwei weitere Versuche folgten, die den Stoff mit Songs von Elvis und Duke Ellington aufpolsterten. Doch da es in der aktuellen Saison noch den 25.?Geburtstag des Musical-Studiengangs der Theaterakademie August Everding zu feiern gilt, musste für diesen Anlass natürlich eine deutsche Erstaufführung her. Hier wurde man bei Komponistin Shaina Taub fündig, die sich in den USA als Singer-Songwriterin sowie in der Off-Broadway-Szene einen Namen gemacht hat und dort 2016 mit ihrer Sicht auf „Twelfth Night“ für Furore sorgte. Taub verortet die altbekannte und doch so aktuelle Story musikalisch irgendwo zwischen jazzigem New- Orleans-Sound, gefühlvollen Pop-Balladen und funkigen Ensemblenummern. Eine reizvolle Mischung, die dank Andreas Kowalewitz und seiner grandiosen Band auch beim Publikum einschlägt. Mit einem Extralob an das herrlich dreckige Blechbläser-Trio, das der liebestollen Gräfin Olivia einen unvergesslichen Auftritt beschert.Sie hat sich in den Pagen Cesario verguckt, der auch in seinem Herren Orsino merkwürdige Gefühle auslöst. Nicht wissend, dass es sich beim Objekt der beiderseitigen Begierde eigentlich um die junge Viola handelt, die in den Kleidern ihres tot geglaubten Bruders ein neues Leben beginnen will. Reichlich Konfliktpotenzial also, aus dem dank der wundersamen Auferstehung des männlichen Zwillings am Ende doch noch zwei glückliche Paare hervorgehen. Dass man bei diesem Verwirrspiel nicht den Überblick verliert, liegt an der sicheren Hand von Regisseur Stefan Huber. Trotz grellbunter Roben, hoch getürmter Frisuren und schrillem Make-up dürfen die Charaktere in seiner dicht getakteten Inszenierung menschliche Züge bewahren. Denn da wurde auch an den Dialogen aus der traditionellen Schlegel-Übersetzung hart gearbeitet, die sich bewusst an den Songs reiben und damit für eine eigene Dynamik sorgen. Getragen wird der Abend vor allem von Roberta Monção, die Violas Wandlung zur selbstbe-wussten Frau nuanciert gestaltet und mit Danai Simantiris Gräfin ein ähnlich stimmiges Paar bildet wie mit Johannes Summers stattlichem Orsino. Aber auch Wolfram Föppl, der als Sebastian das Liebesdreieck auflösen darf, ist alles andere als ein Trostpreis und singt sich charmant in Olivias Herz. Die Rolle des Narren hatte Taub sich einst auf den Leib geschneidert. Ein Erbe, das Jacky Smit mit starker Präsenz antritt und für ihre mitreißende Darbietung beim Applaus ebenso abräumt wie Leopold Lachnit als überdrehter Haushofmeister Malvolio. Die Entscheidung, die Trunkenbolde Sir Toby und Sir Andrew (als Kontrast zu den in allen Rollen männlich besetzten Aufführungen in Shakespeares Zeit) von zwei Frauen verkörpern zu lassen, gibt auch Salomé Ortiz und Emily Mrosek Gelegenheit zu punkten, verwässert aber die „Heldinnenreise“ Violas. Doch wer weiß, womöglich hätte der Barde aus Stratford-upon-Avon ja gerade daran Spaß gehabt.

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Gaby Hildenbrandtwww.ganz-muenchen.de

25 Jahre Theaterakademie: Shakespeare goes Funk. Twelfth Night Was ihr wollt mit der Theaterakademie Studiengang Musical.Wertes Publikum, seid bloss nicht bang, Germany’s next Musicalstars kommen hier bereits des Weges lang. Na ja, Meister Shakespeare hätte es sicher weniger sperrig formuliert. Wenn der berühmte Dichter auf seiner Wolke zuschaut, wie toll diese jungen Menschen dort unten im Prinzregententheater seinen Bühnen-Hit aus dem Jahr 1601 WAS IHR WOLLT als Musicaladaption präsentieren, er würde mehr als nur wohlmeinend lächeln. Sicher hätte der William so sehr applaudiert, dass er von der Wolke gefallen wäre! Oder sich zu standing ovations erhoben - wie es die Zuschauer im irdischen Prinze bei den Vorstellungen von Twelfth Night tun. Was ihr wollt zählt zu den meist gespielten Shakespeare-Stücken, es gibt unzählige Versionen im Kino und als Live Auf-führungen. Schon vor über 400 Jahren bot das turbulente Spiel im Programmheft, Seite 12, eine Grafik Wer mit Wem und Warum um Geschlechtertausch, Liebe und Begehren großes Kino. Und in Zeiten, wo einem an jeder Ecke das Wort divers begegnet, ist die Aktualität ein weiteres Argument, sich des Stoffs einmal anzunehmen Inszenierung: Stefan Huber, Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz. Der Studiengang Musical hat sich für seine Abschluss-Show die deutschsprachige Erstaufführung namens Twelfth Night gesichert. Grooviger Jazz-Funk zu des Dichters Zeilen. Shaina Taub komponierte und textete die englische Version, die deutsche Fassung stammt von Robin Kulisch. Mitreißend: die Shakespeare-Band . Gute 100 Minuten einer Zwölften Nacht, in diesen Tagen rund um den Jahreswechsel fallen die Grenzen zu anderen Welten. So erklärt es die Mythologie, wirbeln die Absolventen und Studierenden über die Bühne und zeigen, was man ihnen im mehrjährigen Studium vom hervorragenden Lehrerteam beigebracht hat: Singen, spielen, tanzen und sogar fechten. So aufs Beste gerüstet steht der Nachwuchs mit einer Sicherheit auf den Bühnenbrettern, als wären die jungen Damen und Herren schon erfahrene, alte Musical-Hasen. Bei solchen Talenten kann sich Deutschlands Musical-Publikum schon bald auf viele grandiose Darsteller freuen! Vor 25 Jahren wurde die Theater-akademie vom unvergessenen August Everding gegründet. Hier wird alles rund um den Theaterberuf gelehrt. Und wer hier seine Ausbildung beendet wird mit Handkuss an den deutschen Bühnen genommen. Im Studiengang Musical z.B. geben Top-Profis ihren künftigen Kollegen Kurse in Stepptanz, Tai Chi, Theatergeschichte, historischen Tänzen und Sprecherziehung bis hin zum Audition Training. Ihren Master-Abschluss in der Tasche haben in diesem Jahr Namen merken: Anna Angelini, Wolfram Föppl, Leopold Lachnit, mit seinem Malvolio-Solo der Applaus-Abräumer, Roberta Monçao, Salomé Ortiz Obermayer, Danai Simantiri, Johannes Summer und Jacky Smit, wunderschön: Hörst du mein Herz, alle in den Hauptrollen von Twelfth Night zu erleben, keine Wertung, die Namen sind alphabetisch geordnet. Am Ende gab es zu Recht die eingangs erwähnten Standing Ovations für das ganze Team. Was Marianne Larsen, die Leiterin des Studiengangs Musical, ihren Absolventen wohl mit auf den Berufsweg geben wird? Vielleicht die Zeilen aus dem 1. Akt von Was ihr wollt: Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter!




www.foyer.de

Die Premiere des Musicals Twelfth Night am 11. November 2022 ist ein absolutes Saison-Highlight der Theaterakademie August Everding in München: Die Musical-Adaption von Shakespeares romantischer Komödie Was ihr wollt erklingt als deutschsprachige Erstaufführung! Originaltexte von Shakespeare treffen dabei auf die mitreißenden Rhythmen der amerikanischen Komponistin Shaina Taub und ein Konzept des britischen Dramatikers Kwame Kwei-Armah. Für die Inszenierung zeichnet der gefragte Regisseur Stefan Huber verantwortlich, der den Abend voller Wortwitz und guter Laune mit dem Musical-Studiengang der Theaterakademie auf die Bühne des Prinzregententheaters bringt. Der Studiengang Musical feiert damit auch sein 25-jähriges Jubiläum.




musicals/ Das Musicalmagazin

25 Jahre Musical in München heißt es für die bayerische Theater Akademie August Everding und die Hochschule für Musik und Theater München, deren Kooperationsstudiengang Musical sein 25-jähriges Bestehen feiert. Die Wahl für das Jubiläumsstück fiel auf die Musical- Adaption von Shakespeares Was ihr wollt aus dem Jahr 2018. Seine deutschsprachige erste Aufführung feierte das Musical Twelfth Night nun in der Fassung von Robyn Kulisch und mit adaptierten Dialogen der Schlegelschen Übersetzung zum Faschingsanfang am 11. November im Prinzregententheater. Inhaltlich bleibt die Verwechslungskomödie nah am shakespearschen Original mit leichten Anpassungen. So dürfen Antonio und Malvolio am Ende offen homosexuell sein und die Frauenfiguren handeln eigenständiger und haben im wahrsten Sinne die Hosen an. Wären zu Shakespeares Zeiten die Frauenrollen von jungen Männern verkörpert wurden, werden Männerrollen wie Sir Toby oder Sir Andrew nun von Frauen über-nommen. Gewiss , Genderfragen werden aufgemacht, kratzen allerdings nur an der Oberfläche. Allzu tiefgründig wird die Inszenierung von Stefan Huber nicht, das muss sie jedoch auch nicht. Sobald man über den anfänglich etwas trägen Start hinweg ist unterhält die, wenn auch vorhersehbare, Handlung mit den stimmungsvollen Songs von Shaina Taub gespielt mit großem Elan von der siebenköpfigen Band und der musikalischen Leitung von Andreas Kowalewitz. Zu sehen gibt es ein Konglomerat aus knallbunten und ausgefallenen Kostümen Tanja Hofmann mit Chaos in allen erdenklichem Designs, mit Tiermaserung oder sonstigen Mustern. Auch den Materialien sind keine Grenzen gesetzt so besteht Olivias Kleid aus Leichensackresten, wird von Auftritt zu Auftritt kürzer und lässt den Reifrock darunter immer deutlicher zum Vorschein kommen. Marias Kleid ist gänzlich aus grünen OP Handschuhen gefertigt und die Fechtoutfits bestehen aus Luftpolsterfolie. Ob Eierschachtel auf dem Kopf, Absperrbänder im Haar, Olivias Krone aus Dosenlaschen oder extravagante Perücken - an bunten Haaren und Hosen mangelt es nicht. Ein Accessoire ist besonders präsent: die Krawatte. Ob als Stirnband als Halsbehang oder als geraffte Puffärmel von Sir Toby. Im Kontrast zu dieser kunterbunten Vielfalt steht das eher schlicht gehaltene Bühnenbild mit seinen geometrischen Formen (Harald B.Thor) eine kreisrunde Scheibe hängt einem Himmelskörper gleich über dem Geschehen und kann durch Positionswechsel die Sicht auf die Band freigeben oder verdecken. Die leicht abgesenkte Vorder- bühne wartet dagegen mit zentralperspektivisch ausgerichteten Strahlen-Stegen auf, die immer wieder verschoben und so zu verschiedenen Spielflächen arrangiert werden können. Verschiebbare Treppen und rechteckige und teils mit den LED Streifen in Szene gesetzt der Tribünen ergänzen das aufgeräumte Bühnenbild. Im "Abgrund" und damit sozusagen unter der Oberfläche verbirgt sich allerdings ein bewusst drapiertes Chaos aus Requisiten, Verkleidungen und zu Beginn des Stücks hineingeworfenen Leichensäcken. Überhaupt nicht chaotisch sind dagegen die schwungvollen Choreografien (Volker Michel) und engagierten Performances der Studierenden. Roberta Monç?o übermittelt die Entwicklung von der sich zunächst in Männerkleidern versteckenden, dadurch selbstentdecken und letztendlich emanzipierenden Viola nachvollziehbar. Als Olivia und Orsino überzeugen Danai Simantiri und Johannes Summer. Eine herrliche Darbietung präsentiert Leopold Lachnit sowohl stimmlich als auch performativ als stets überzogener Malvolio, insbesondere in seiner Solo Nummer. Ihm steht Jacky Smit als Feste in nichts nach und zeigt sowohl ihre humorvolle als auch einfühlsame Seite. Ebenfalls unterhalten kann das das Trio Aus Salomé Ortiz Obermayer (Sir Toby) Anna Angelina (Maria) und Emily Mrosek (Sir Andrew). Als Violas Zwillingsbruder Sebastian und dessen neu gewonnener Freund Antonio haben Wolfram Föppl und Ömer Örgey gelungene Auftritte. Mit TWELFTH NIGHT gelingt eine stimmungsvolle Jubiläumsshow, sodass ganz im Sinne Shakespeares zu sagen bleibt: wenn die Musik der Liebe Nahrung ist spielt fort!




Das Orchester

Die Nase vorn – das war vor 25 Jahren mit August Everding so und jetzt mit einer deutschen Erstaufführung. Was die Theaterakademie sowie die Hochschule für Musik und Theater da in 25 Jahren aufgebaut haben, wurde mit Standing Ovations gefeiert. Die Lehrgangsanfänge waren zäh – nach dem Motto: „Das können nur das Londoner Westend und der Broadway“. Dies wurde gekonnt und amüsant widerlegt. Derzeit bereitet eher Mühen, diese vielfältige, oft sehr individuelle Ausbildung in Gesangs-, Spiel-, Sprech- und Tanztechniken in Bachelor- und Master-Studiengänge mit Scheinen und Credit Points zu pressen. Doch davon auf der Bühne keine Spur: temperamentvoll überbordende Spiellust! Als hinter dem großen Mond-Rund im Zent­rum der Bühne die ersten Keyboard-Töne, And­reas Kowalewitz, des Musicals Twelfth Night – eine Adaption von Shakespeares’ Was ihr wollt – erklangen und dann die sechsköpfige Band einsetzte, war der mood der berühmten Eröffnungssätze Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter! schon getroffen – und dann swingte und fetzte es und die 23 Musiknummern der jungen US-Amerikanerin Shaina Taub erwiesen sich als treffende Umsetzung und Unterfütterung der turbulenten Wer bin ich?-Komödie. Natürlich waren an der Musical-Adaption noch eine Reihe Profis beteiligt, doch der deutschen Fassung von Robin Kulisch ist etwas Besonderes zu attestieren: Da fegen die Songs passend zum Emotionswirbel der Figuren über die Bühne, bis es treffend zu den erschreckend echten Gefühlen ein Innehalten gibt; denn der metier-erfahrene Regisseur Stefan Huber führt seine Protagonist:innen zu sehr differenzierter Sprechtext-Behandlung. Man hatte die romantisierende Schlegel-Tieck-Übersetzung gewählt – und deren Poesie und Feinheit kontrastiert immer wieder anrührend hörbar zum aktionsreichen Loslegen. Das gelang sogar im Premierenfieber und gab den pausenlosen zwei Stunden theatralische Spannweite und humane Tiefe – tutti bravi! Shakespeare hat ein utopisches Illyrien imagi­niert. Harald B. Thor hat dies mit eckigen schieb-, fahr- und rollbaren Treppenteilen, Wänden und über den Orchestergraben herausragenden Stegen ganz in die Fantasie des Publikums verlegt – und das Ensemble hatte umherschiebend kräftig zu tun. Noch mehr zuvor die zehn ! Bachelor-Maskenbildner:innen: staunenswert fantastische Masken für alle und herrlich irr-wirrer Kostüm-Zauber von Tanja Hofmann – so könnten die berüh­m­ten Schwabinger Künstlerfeste ausgesehen haben! Herrlich aktuell: verquer ohne Queerness-Moden, denn Shakespeares Bühnenrealität, in der ja junge Männer alle Frauenrollen spielen mussten, grüßte ironisch herein. Stellvertretend für alle rollendeckend besetzten Solist:innen führte das die Brasilianerin Roberta Monção mit ihrer fein wandlungsfähigen Zartheit beeindruckend vor: Als schiffbrüchige Viola zieht sie sich eben Hosen an und wird als „Cesario“ nun von Herzog Orsino,mit blendender Bühnenerscheinung, überragend Johannes Summer, als Vertrauter angenommen, doch bei der Umarmung fühlt sie plötzlich als Frau. Ihnen allen gelang eine kunterbunt unterhaltsame Theater-Reflexion über Songs wie Was für ein Mann willst du selber sein? oder Ich will sein wie Du – eben über die unbesiegbare Liebe, die statt aller Konventionen bewirkt, dass man den anderen Mit anderen Augen sieht. Ein überbordendes Theaterfest zum 25-jährigen Bestehen des Studiengangs – und ein strahlender Beginn der Akademie-Präsidentschaft von Barbara Gronau als erster Frau in dieser Position.




Wolf-Dieter Peter www.nmz.de

"Spielt fort, unbedingt! – Im Münchner Prinzregententheater wird „25 Jahre Studiengang Musical“ gefeiert Die Lehrgangs-Anfänge waren zäh à la „Das können nur das Londoner Westend und der Broadway“. Das ist gekonnt und amüsant widerlegt. Derzeit bereitet eher Mühen, diese vielfältige, oft sehr individuelle Ausbildung in Spiel-, Gesangs-, Sprech- und Tanztechniken in Bachelor- und Master-Studiengänge mit Scheinen und Credit Points zu pressen. Doch davon auf der Bühne keine Spur: temperamentvoll überbordende Spiellust! Als hinter dem großen Mond-Rund im Zentrum der Bühne die ersten Keyboard-Töne von Andreas Kowalewitz erklangen und dann seine sechsköpfige Band einsetzte, war der „mood“ der berühmten Eröffnungssätze „Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter!“ schon getroffen – und dann swingte und fetzte es und erwies die 23 Musiknummern der jungen US-Amerikanerin Shaina Taub als treffende Umsetzung und Unterfütterung der turbulenten „Wer bin ich?“-Komödie. Natürlich waren an der Musical-Adaption über den Londoner Young-Vic-Direktor Kwame Kwei-Armah noch eine Reihe Profis beteiligt, doch der deutschen Fassung von Robin Kulisch ist etwas Besonderes zu attestieren: Da „fegen“ die Songs passend zum Emotionswirbel der Bühnenfiguren - und dann gab es treffend zu den erschreckend echten Gefühlen ein Innehalten – denn der Metier-erfahrene Regisseur Stefan Huber hatte seine Protagonisten zu sehr differenzierter Sprechtext-Behandlung geführt – es wurde nämlich die romantisierende Schlegel-Tieck-Übersetzung gewählt – und deren Poesie und Feinheit kontrastierte immer wieder anrührend hörbar zum aktionsreichen Loslegen. Das gelang sogar im Premierenfieber und gab den pausenlosen zwei Stunden theatralische Spannweite und humane Tiefe – tutti bravi! Shakespeare hat ein utopisches Illyrien imaginiert. Harald B. Thor hat dies mit akkuraten schieb-, fahr- und rollbaren Treppenteilen, Wänden und über den Orchestergraben heranragenden Stegen ganz in die Phantasie des Publikums verlegt … und das Ensemble hatte kräftig zu tun. Noch mehr zuvor die zehn (!) Bachelor-Maskenbilder:innen: staunenswert phantastische Masken für alle und herrlich irr-wirrer Kostüm-Zauber von Tanja Hofman – so könnten die berühmten Schwabinger Künstlerfeste ausgesehen haben! Die grell schrägen Typen um den dauerbetrunkenen Sir Toby von Salomé Ortiz eröffneten den Geschlechter-Reigen, denn wer Hosen trägt, wird eben als Mann wahrgenommen. Das führte die Brasilianerin Roberta Monção mit ihrer fein wandlungsfähigen Zartheit beeindruckend vor: als schiffbrüchige Viola zieht sie sich eben Hosen an und wird als „Cesario“ nun von Herzog Orsino (mit blendender Bühnenerscheinung überragend Johannes Summer) als Vertrauter angenommen, doch bei der Umarmung fühlt sie plötzlich als Frau – und Shakespeares Bühnenrealität, in der ja junge Männer alle Frauenrollen spielen mussten, grüßte ironisch herein: verquer ohne derzeitige Queerness-Moden. Danai Simantri war als Gräfin Olivia ganz die „schöne Grausamkeit“ des Textes, der nur ihre gleichfalls ironische Auftrittsfanfare schließlich selbst auf die Nerven ging. Jacky Smit genoss das Anderssein des Narren sicht- und hörbar. Wolfram Föppl glich als zunächst verschollener Sebastian seiner Zwillingschwester Viola frappierend. Ömer Örgeys Pirat Antonio blieb bei seiner homoerotischen Zuneigung zu Sebastian zunächst zurückhaltend. Doch einem neuen Gegenüber brach sich dann die Liebe Bahn: denn mit Leopold Lachnit stand ein Malvolio immer wieder selbstverliebt in der Bühnenmitte, der die Arroganz und Spleenigkeit eines Zukurzgekommenen bis hin zu den gelben Strapsen gekonnt penetrant ausstellte. Doch unter seinem geölt streng frisierten Rothaar, seiner herrischen Körpersprache und dem bösartigen Tonfall seiner „Graf Malvolio“-Traumphrasen blitzte eine Gefährlichkeit auf, dass dem Mann weder Macht noch Einfluss zu gönnen war. Ihnen allen gelang eine kunterbunt unterhaltsame Theater-Reflexion über „Ich bin sie“, „Was für ein Mann willst du selber sein?“ oder „Ich will sein wie Du“ – eben die unbesiegbare Liebe, die statt aller Konventionen bewirkt, dass man den anderen sieht „mit anderen Augen“. Da konnte nur gejubelt werden: ein überbordendes Theaterfest zum 25jährigen Jubiläum des Studiengangs – und ein strahlender Beginn der Akademie-Präsidentschaft von Barbara Gronau als erster Frau in dieser Position.




www.muenchen-online.de

Twelfth Night - Aus Shakespeares romantischer Komödie wird ein zeitgenössisches Musical mit mitreißenden Beats!Deutschsprachige Erstaufführung von „Twelfth Night“Liebe, Begehren, Verwirrung, Enthüllung und ein spannendes Spiel mit Identität – William Shakespeares romantische Komödie „Was Ihr wollt“ ist einer der größten, meistgespielten Theaterklassiker überhaupt und wurde auch diverse Male für Film- und Fernsehen adaptiert. Im Prinzregententheater ist er nun vom 11. bis 19. November als zeitgenössisches Musical „Twelfth Night“ mit grooviger Jazz-Funk-Musik zu erleben – in deutschsprachiger Erstaufführung! Originaltexte von Shakespeare treffen auf die mitreißenden Rhythmen der US-amerikanischen Komponistin, Sängerin und Musikerin Shaina Taub und ein Konzept des britischen Dramatikers Kwame Kwei-Armah. Für die Inszenierung zeichnet der gefragte Schweizer Regisseur Stefan Huber verantwortlich. Er bringt das Werk voller Wortwitz, Tempo und guter Laune zusammen mit dem Musical-Studiengang der Theaterakademie August Everding auf die Bühne des Prinzregententheaters.Der Studiengang war seiner Zeit einer der ersten dieser Art in Europa und feiert mit „Twelfth Night“ sein 25-jähriges Jubiläum. Mit groovigen Sounds und heißen Improvisationen wird die Band unter der musikalischen Leitung von Andreas Kowalewitz selbst Teil des turbulenten Geschehens. Einzigartig ist auch das Bühnenbild- und Kostümkonzept von Tanja Hofmann: Hier wird nachhaltig mit Treibgut und recycelten Textilien gearbeitet.Das ist ganz im Sinne der Handlung, denn wie im Shakespeare’schen Original kann sich Viola nach einem verheerenden Schiffbruch an den Strand der Insel Illyrien retten. Allerdings scheint ihr Zwillingsbruder Sebastian in den Fluten ums Leben gekommen zu sein. Um im fremden Land zu überleben, nimmt Viola kurzerhand die Rolle eines jungen Edelmannes, Cesario, an. Sogleich lässt sie sich an den Hof des Herzogs Orsino verpflichten. Sie verliebt sich in ihn. Orsino wiederum wirbt um die zurückgezogen lebende Gräfin Olivia, die sich ihrerseits zum vermeintlichen Cesario hingezogen fühlt. Ein packendes, gefühlsgeladenes und manchmal auch urkomisches Verwirrspiel beginnt …




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Twelfth Night im Prinzregententheater: Respekt vor dem Klassiker.Prinzregententheater: Die Studierenden der Theaterakademie mit dem Musical Twelfth Night nach Shakespeare.Warum macht sich Malvolio mit gelben Strümpfen und kreuzweise gebundenen Kniegürteln lächerlich, wenn die Spötter selbst maximal schrill gekleidet sind? Aber ist Musiktheater jemals logisch gewesen? Deswegen stört dieser klitzekleine Widerspruch in Stefan Hubers Inszenierung des Musicals Twelfth Night von Kwame Kwei-Armah,Text, und Shaina Traub, Musik, den Spaß im Prinzregententheater nur minimal. Auch zum 25. Geburtstag bleibt der Studiengang Musical seinem Prinzip treu, mit originellen, sonst hier nicht gespielten Werken, die lebendige Vielfalt des Genres zu beweisen. Twelfth Night ist nichts weniger als die Vertonung von Shakespeares Komödie Was ihr wollt" Das 2016 in New York uraufgeführte Musical wahrt einen geradezu bildungsbürgerlichen Respekt vor dem Klassiker, und die Version der Theaterakademie August Everding verstärkt dies noch durch die Verwendung der gut patinierten Übersetzung von August Wilhelm und Caroline Schlegel Vielleicht fällt Euer Aug auf einen Tand, den Ihr zu kaufen wünscht.Die Studierenden sprechen diese bisweilen sehr geschraubten Texte technisch sanft verstärkt, als sei es ganz natürlich. Wer über die mangelnde Sprechkultur im Theater klagt, möge die Aufführung besuchen und anschließend bittere Tränen der Reue weinen – an der Ausbildung des Nachwuchses liegt es nicht. Wie in den meisten Aufführungen von Was ihr wollt spielen sich auch hier die Rüpelszenen ungebührlich in den Vordergrund. Was schade ist, weil Shaina Traub dafür nur gassenhauermäßige Allerwelts-Spieldosenmusik eingefallen ist. Die anderen Figuren bleiben Emotionalclowns. Bei Malvolio,Leopold Lachnit, hat die Regie die Lächerlichkeit durch eine zackig-strenge Körpersprache gebändigt. Dass dem eitlen Haushofmeister brutal mitgespielt wird, nimmt diese Musiktheaterversion allzu leicht: Da wird die deutsche und englische Theatertradition in der Regel deutlicher. Dass einige Männerrollen von Frauen gespielt werden, ist eine heitere Umkehrung der Gesetze des elisabethanischen Theaters. Olivia, Danai Simantiri, und Orsino, Johannes Summer, bleiben in der Fassung Edel-Chargen: Ihre übersteigerten Gefühle streifen die Grenzen des Genres.Musical-Fans und Sprechtheater-Besucher werden auf ihre Kosten kommen Die auf der Bühne, Ausstattung: Harald B. Thor und Tanja Hofmann, platzierte Band spielt unter Andreas Kowalewitz die jazzige Musik flott. Dem Narren ,Jacky Smit, wurde zwar der melancholische Schluss geklaut Denn der Regen, der regnet jeglichen Tag, dafür ist die Figur das heimliche Zentrum der Version, die 90 Minuten lang gut unterhält, ohne eine Sekunde zu langweilen.Es ist eine Aufführung, die sich für Musical-Fans wie Musical-Verächter gleichermaßen eignet. Auch traditionell gesonnene Sprechtheater-Besucher dürften ihren Spaß an der jugendlichen Frische der Aufführung haben. Und man fragt sich, wieso die vielen Sprechtheater dieser schönen Stadt seit Jahren zögern, die großen Tragik- Komödien Shakespeares auf die Bühne zu bringen.




Twelfth Night (DSE der Musicaladaption... - Petra Knickmeyer | Faceboo

Twelfth Night (DSE der Musicaladaption von Shakespeares Was ihr wollt mit der Musik von Shaina Taub) Das war gestern ganz großes Shakespeare-Kino, was die Theaterakademie August Everding mit allen Gewerken, den tollen Studierenden unter der Leitung von Stefan Huber und in der deutschen Fassung von Robin Kulisch., zur Aufführung brachte. Ein klares und höchst variables Bühnenbild, tolles Licht, mega Kostüme und Maske, eine tolle Jazzband und sehr überzeugende DarstellerInnen - 1:45h großer Spaß (ohne Pause). Ich wünsche mir, dass dieses Musical bald in das Repertoire vieler Theater aufgenommen wird, es verbindet Shakespeares beliebte Komödie und heutige Themen durch die Songs auf wunderbare Weise, es geht unter anderem um Themen wie Identität, um weibliche Stärke und um homosexuelle Liebe, die sich hier nicht in der Inszenierung verstecken müssen, sondern mittels der Songs auch konkret angesprochen werden Die höchst talentierte Besetzung der Hochschule hat all das wunderbar umgesetzt, ich wünsche allen Beteiligten ganz viel Erfolg bei weiteren Projekten. Und ich kann allen Interessierten nur empfehlen, sich eine der verbleibenden Vorstellungen bis zum 19.11. anzuschauen, diese Produktion ist eine Wucht




Klaus Kalchschmid, www. sueddeutsche.de

William Shakespeares große Verwechslungs-Komödie Was ihr wollt assoziiert in ihrem Originaltitel Twelfth Night den Karneval und erlebt nicht zufällig am 11. 11. im Prinzregententheater als rundum gelungene Produktion der Theaterakademie August Everding zum 25. Jubiläum des Studiengangs Musical seine rauschende Premiere. Der Abend ist eine Prüfung für jede Menge Studierende, die alle, wie zu hören war, glanzvoll und zu Recht bestanden haben. Zu Beginn ist das berühmte Zitat Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt fort! Thema aller, und die geschickt verdichtete Fassung von Kwame Kwei-Armah und Shaina Taub (Musik und Liedtexte) sowie Mike Burn (Arrangement für Keyboard, Saxofon, Trompete, Posaune, Gitarre, Bass und Schlagzeug) hat ihren prägnanten Beginn. Wenn gesprochen wird, geschieht dies zur klassischen Übersetzung August Wilhelm Schlegels, was dem Abend eine schöne Authentizität und mehr als einen Hauch originalen Shakespeare gibt. Gespielt und gesungen wird durchweg hervorragend: Roberta Monção als Viola ist das Zentrum des Abends, in Männerkleidern hin und her gerissen zwischen Johannes Summer als Orsino, einem wahrlich staatlichen Mann, den sie liebt und der sie als seinen Pagen ebenfalls liebt, und Olivia,Danai Simantiri. Die wiederum wird von Orsino verehrt, sie aber hat sich in den Liebesboten Cesario,Viola verguckt. Wie schön, dass Wolfram Föppl als Sebastian tatsächlich als ihr Zwillingsbruder durchgehen könnte, was die Verwirrungen des Ganzen, man ahnt es, zu Hochform auflaufen lässt. Unter all den leicht Zahnschmerz verursachenden denkbar knallbunt schrillen Kostümen, angeblich alles aus recyceltem Material, ragt das des verspotteten Malvolio ,grandios wie Leopold Lachnit seine Unsicherheit unter einem rasend komischen Stechschritt zu verbergen sucht, trotzdem heraus als eigentlich gar nicht so unelegant: Kariertes Sakko unter schicker Weste mit roter Krawatte, aber gelben Strümpfen, kreuzweise unter dem Knie über behaarten nackten Beinen gebunden! Anders als bei Shakespeare, wo alle Frauenrollen von Knaben oder Burschen gespielt wurden, geben hier Salomé Ortiz den Sir Toby und Emily Mrosek den Sir Andrew, und auch der Narr ist weiblich: Jacky Smit. Die kleine sexy Combo unter Leitung von Andreas Kowalewitz spielt erhöht auf der Bühne einen Sound, der zwischen Jazz á la New Orleans und Pop-Balladen changiert, selten aber sich zu zündenden Nummern verdichtet, außer beim Outcast Malvolio! Trotzdem ist dies insgesamt ein Riesenspaß auf variabler Bühne mit überbautem Orchestergraben (Harald B. Thor), und es kommt in pausenlosen 90 Minuten keine Sekunde Langeweile auf. Der Abend ist eine Prüfung für jede Menge Studierende, die alle, wie zu hören war, glanzvoll und zu Recht bestanden haben. Zu Beginn ist das berühmte Zitat Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt fort!" Thema aller, und die geschickt verdichtete Fassung von Kwame Kwei-Armah und Shaina Taub (Musik und Liedtexte) sowie Mike Burn (Arrangement für Keyboard, Saxofon, Trompete, Posaune, Gitarre, Bass und Schlagzeug) hat ihren prägnanten Beginn. Wenn gesprochen wird, geschieht dies zur klassischen Übersetzung August Wilhelm Schlegels, was dem Abend eine schöne Authentizität und mehr als einen Hauch originalen Shakespeare gibt. Gespielt und gesungen wird durchweg hervorragend: Roberta Monção als Viola ist das Zentrum des Abends, in Männerkleidern hin und her gerissen zwischen Johannes Summer als Orsino, einem wahrlich staatlichen Mann, den sie liebt und der sie als seinen Pagen ebenfalls "liebt", und Olivia (Danai Simantiri). Die wiederum wird von Orsino verehrt, sie aber hat sich in den Liebesboten Cesario/Viola verguckt. Wie schön, dass Wolfram Föppl als Sebastian tatsächlich als ihr Zwillingsbruder durchgehen könnte, was die Verwirrungen des Ganzen, man ahnt es, zu Hochform auflaufen lässt. Unter all den leicht Zahnschmerz verursachenden denkbar knallbunt schrillen Kostümen (angeblich alles aus recyceltem Material) ragt das des verspotteten Malvolio (grandios wie Leopold Lachnit seine Unsicherheit unter einem rasend komischen Stechschritt zu verbergen sucht) trotzdem heraus als eigentlich gar nicht so unelegant: Kariertes Sakko unter schicker Weste mit roter Krawatte, aber gelben Strümpfen, kreuzweise unter dem Knie über behaarten nackten Beinen gebunden! Anders als bei Shakespeare, wo alle Frauenrollen von Knaben oder Burschen gespielt wurden, geben hier Salomé Ortiz den Sir Toby und Emily Mrosek den Sir Andrew, und auch der Narr ist weiblich: Jacky Smit. Die kleine sexy Combo unter Leitung von Andreas Kowalewitz spielt erhöht auf der Bühne einen Sound, der zwischen Jazz á la New Orleans und Pop-Balladen changiert, selten aber sich zu zündenden Nummern verdichtet, außer beim Outcast Malvolio! Trotzdem ist dies insgesamt ein Riesenspaß auf variabler Bühne mit überbautem Orchestergraben (Harald B. Thor), und es kommt in pausenlosen 90 Minuten keine Sekunde Langeweile auf.