„Ein Nachruf ist der Versuch, in wenigen Zeilen ein ganzes Leben zu umarmen.“
Nachdem Stefan zahlreiche Erfolge in Österreich, seiner Heimat der Schweiz und in Deutschland feiern konnte, führte ihn der Weg mit Nico Dostals »Clivia« 2014 erstmals an die Komische Oper Berlin. In den Hauptrollen seine langjährigen Weggefährt:innen, die Geschwister Pfister. Ein Riesenerfolg, dem mit »Heute Nacht oder nie – Die Spoliansky Revue« und Paul Abrahams »Roxy und ihr Wunderteam« weitere folgten. Erst im März dieses Jahres konnten wir noch seine Lesart des Strauß-Klassikers »Die Rache der Fledermaus« auf der Bühne an der Behrenstraße erleben.
Durch all diese Theaterabende schimmert sein unfassbares Gespür: Feines Timing, große Präzision und ebenso starke Emotionen trafen auf sein tief menschliches Empfinden für das Geschichtenerzählen auf der Bühne. In Stefan Hubers Inszenierungen wussten alle immer genau, wie und warum ihre Figuren auf der Szene standen. In seinen Arbeiten gelang es ihm, trotz seiner großen Akribie, stets eine große Verbundenheit innerhalb seines Teams sowie zwischen allen Beteiligten Künstler:innen zu erschaffen. Seine Kraft und Freundlichkeit, mit der er bis zuletzt an seinen Inszenierungen arbeitete, wird uns schmerzlich fehlen; sein Einfluss darauf, wie man Theater denken und machen kann, wird bleiben.
Die Komische Oper Berlin trauert um einen großen Künstler und ganz besonderen Menschen. Stefan, wir werden dich vermissen.
Daneben war er regelmäßig als Regisseur für Schauspiel, Operette und Oper tätig. Mit dem Musiker Kai Tietje schrieb und inszenierte Stefan Huber die Mischa Spoliansky-Revue „Heute Nacht oder nie“ im Auftrag der Komischen Oper Berlin. Zum Erfolg wurde dort auch seine Neuinszenierung der Operette „Clivia“ mit den Geschwistern Pfister, mit denen er wiederholt zusammenarbeitet.
Bei den Bad Hersfelder Festspielen brachte Stefan Huber unter anderem Musicals wie „Jesus Christ Superstar“, „Die Rache der Fledermaus“ und „Titanic“. „Die Bad Hersfelder Festspiele verdanken Stefan Huber einige ihrer schönsten, bewegendsten und erfolgreichsten Musical-Inszenierungen“, zitiert die HNA aus einem Statement des Festspiel-Intendant Joern Hinkel. Der Regisseur habe „so vielen Tausend Menschen auf der Bühne und im Zuschauerraum unvergessliche Augenblicke geschenkt, hat mit seinem Humor, seiner Genauigkeit, seinem liebevollen und klaren Blick auf die Figuren, die er auf die Bühne brachte, die Zuschauer bezaubert und sie in andere Welten eintauchen lassen“.
Holk Freytag, langjähriger Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, bezeichnet Stefan Huber als einen der „fähigsten und zugleich sympathischsten Kollegen, die ich in meiner langen Theaterlaufbahn kennenlernen durfte“. Huber habe substanziell zu einer Professionalisierung des Genres Musical im deutschsprachigen Raum beigetragen.
Im Oktober war Stefan Huber in Berlin für sein Lebenswerk noch mit dem Ehrenpreis der Deutschen Musical Akademie geehrt worden. Nun erlag er seiner ALS-Erkrankung.
Neben seinen Regiearbeiten war Huber auch verantwortlich für die deutschsprachigen Übersetzungen einiger Musicals wie „Crazy for you“ oder Sondheims „Merrily We Roll Along“. Auf der Bühne stand er unter anderem in Wien sowohl in „Les Misérables“ als auch in „Elisabeth“.
Bad Hersfeld – Im Sommer saß er noch am Regiepult in der Stiftsruine. Da war er schon von seiner schweren Krankheit gezeichnet. Und doch brannte in ihm immer noch die Leidenschaft für das Theater, das Musical, die Kunst, mit der er den Bad Hersfelder Festspielbesuchern so viele unvergessliche Stunden bereitet hat.
In diesem Jahr hatte Stefan Huber „Jesus Christ Superstar“ in die Stiftsruine gebracht, und vielleicht ahnte er da schon, dass es seine letzte Inszenierung in Bad Hersfeld sein sollte. Jetzt ist der Regisseur und Schauspieler im Alter von 63 Jahren an den Folgen seiner schweren Krankheit gestorben.
Der gebürtige Schweizer hatte sich an der Hochschule für Musik und Theater in Bern zum Schauspieler ausbilden lassen. Danach arbeitete er zunächst am Stadttheater Aachen und wirkte danach in Wien an zahlreichen Musical-Produktionen mit, die seinen Ruf als Spezialist für dieses Genre begründeten.
So kam er auch immer wieder als Regisseur zu den Bad Hersfelder Festspielen, die mit tiefer Bestürzung auf den Tod von Stefan Huber reagierten: „Wir sind unendlich traurig, aber auch dankbar für die Zeit, die wir mit ihm verbringen durften.“ Neben „Jesus Christ Superstar“ hatte er im vergangenen Sommer in der Stiftsruine auch die „Rache der Fledermaus“ inszeniert. Unvergessen sind aber auch „Funny Girl“, „Titanic“, „Kiss me Kate“ und „Anatevka“.
Intendant Joern Hinkel: Sein Leben war das Theater“
Intendant Joern Hinkel sagte: „Kein noch so schön formuliertes Statement kann zum Ausdruck bringen, was ich empfinde. Mein Mitgefühl gilt vor allem seinem Mann Alen und seiner ganzen Familie, die in den vergangenen, sehr schweren Monaten voller Liebe an seiner Seite standen. Sein Leben war das Theater!“
Stefan Huber habe so vielen Tausend Menschen auf der Bühne und im Zuschauerraum unvergessliche Augenblicke geschenkt, hat mit seinem Humor, seiner Genauigkeit, seinem liebevollen und klaren Blick auf die Figuren, die er auf die Bühne brachte, die Zuschauer bezaubert und sie in andere Welten eintauchen lassen.
„Die Bad Hersfelder Festspiele verdanken Stefan Huber einige ihrer schönsten, bewegendsten und erfolgreichsten Musical-Inszenierungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bad Hersfelder Festspiele werden Dich, lieber Stefan, und die gemeinsame Arbeit, die pure Theater-Magie, die Du uns beschert hast, nie vergessen.“
Auch Holk Freytag, langjähriger Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zeigte sich tief betroffen. „Stefan Huber war einer der fähigsten und zugleich sympathischsten Kollegen, die ich in meiner langen Theaterlaufbahn kennenlernen durfte – und er war ein wahrhaftiger Freund. Holk Freytag hatte im Oktober die Laudatio gehalten, als Stefan Huber in Berlin für sein Lebenswerk mit dem Ehrenpreis der Deutschen Musical Akademie geehrt wurde.
Stefan Huber habe substanziell zu einer Professionalisierung des Genres Musical im deutschsprachigen Raum beigetragen – „zunächst einmal dadurch, dass er dem lange gerade in Deutschland vorherrschenden Hochmut gegenüber der vermeintlichen Oberflächlichkeit des Genres entgegengetreten ist“, sagte Freytag.
Auch bei den Darstellern war Stefan Huber beliebt, respektiert und hochgeachtet. Ihnen wie auch seinen vielen Fans in Bad Hersfeld wird Stefan Huber schmerzlich fehlen.
Stefan Huber erliegt der Krankheit ALS
Eine traurige Nachricht. Stefan Huber, der sowohl als Darsteller (“Les Misérables”, “Elisabeth”), Autor (“Born To Be Wild”), Übersetzer (“Crazy For You”, “Merrily We Roll Along”) und besonders als Regisseur immer wieder Großartiges leistete, ist jetzt im Alter von 63 verstorben. Er erlag der Krankheit ALS.
Noch im Oktober wurde er ausgezeichnet
Im Oktober wurde er noch mit dem Ehrenpreis beim Deutschen Musical Theater Preis im Theater des Westens in Berlin ausgezeichnet. Die Rede übernahm dort sein Lebensgefährte, dem bei der Laudatio gar die Tränen kamen. Der ganze Saal erhob sich anschließend für Huber – es war der letzte Tribut an ihn.
Noch im Juli kam sein letztes Werk auf die Bühne
Sein letztes Werk, an dem er beteiltigt gewesen war, sollte “Jesus Christ Superstar” werden, das bereits im Juli diesen Jahres bei den Bad Hersfeldern Festpielen aufgeführt wurde. Nun ruht er in Frieden. Wir wünschen seinen Angehörigen ganz viel Kraft!